Wir befinden uns derzeit im größten und schnellsten Umbruch der Menschheitsgeschichte. Die digitale Transformation schreitet unaufhaltsam voran und verändert unsere Arbeitswelt tiefgehend. Das ist unabdingbar und auch gut so. Denn mit altbewährten Instrumenten sind die globalen, existentiellen Herausforderungen des 21 Jahrhundert und die damit verbundene Komplexitätszunahme nicht zu bewältigen.
Die im Gesundheitssystem verbreitete Haltung, man benötige zur Entlastung der Mitarbeiter lediglich mehr Personal verfängt nicht. Zumal es aufgrund des Fachkräftemangels niemals „ausreichend“ Personal geben wird. Die Chancen der Digitalisierung liegen in der Effizienzsteigerung, der Erhöhung der zeitlichen und örtlichen Flexibilität und in der interdisziplinären Vernetzung entlang des Patienten- (Kunden-) behandlungspfades. Andere Branchen sind in der Erkenntnis deutlich weiter.
Die weit verbreitete Meinung, dass sich im Gesundheitswesen Mitarbeiter persönlich um Patienten kümmern müssten und dass dabei keine Digitalisierung helfe, verfängt ebenfalls nicht. Wenn Stand heute fast 50 % der Ärzte und Pflegekräfte mit Schrift- und Dokumentationsaufgaben beschäftigt sind haben wir keinen Fachkräftemangel sondern ein Bürokratieproblem. Allein vor diesem Hintergrund sind unterstützende Systeme zur Entlastung der Mitarbeiter alternativlos.
In der Arbeitswelt der Krankenhäuser sah es lange Zeit so aus, als wäre dieser Trend noch nicht so ganz angekommen und akzeptiert. Noch immer gelten deutsche Krankenhäuser als „digitale Dinos“. Die Corona-Krise brachte jedoch eine völlig neue Dynamik. Plötzlich waren zahlreiche Kliniken gezwungen technisch aufzurüsten und ihren Mitarbeitern Home Office zu ermöglichen.
Als Unternehmen oder Privatperson kommen wir nicht umhin, uns mit den Chancen & Risiken der Digitalisierung auseinandersetzen. Denn im Leben gilt der Grundsatz: Gestalte oder Du wirst gestaltet! Die digitale Transformation geht mit massiven Umbrüchen einher. Unser Verhalten wird transparenter, die Anforderungen und Arbeitsprozesse ändern sich und erfordern neue Kenntnisse und Haltungsweisen. Die im Vergleich mit anderen Branchen unterdurchschnittliche IT – Kompetenzen der Mitarbeiter in den Kliniken erschweren die Akzeptanz unterstützender Systeme.
Selbst traditionsreiche Unternehmen werden durch diesen Wandel bedroht und verschwinden dadurch möglicherweise in ein paar Jahren.
Das Risiko der Überforderung und in der Folge psychische Erkrankungen nehmen zu. Das hat einerseits damit zu tun, dass heutzutage offener über psychische Probleme diskutiert wird und die Sichtbarkeit größer ist. Andererseits besteht auch ein ganz klarer Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und der Digitalisierung. Die Welt ist schnelllebig und hektisch und wir sind ständig erreichbar. Auf Social Media tendieren wir außerdem dazu, uns permanent mit anderen zu vergleichen – ein gefährlicher Cocktail.
Auch für Unternehmen bringt die Digitalisierung nicht nur Vorteile mit sich, sondern auch Risiken zum Beispiel im Hinblick auf Datenschutz-Anforderungen, Anforderungen an technische Sicherheit, fehlende finanzielle Mittel, zu geringe benötigte IT – Kompetenzen und Ressourcen.
All diese Facetten werden im Rahmen der Digitalisierungssession am 29. DKCT in Köln ab 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr diskutiert. Weitere Informationen finden sich unter: |